Physischer Außendienst, E-Mail und Telefon unter der Lupe: Was sie unterscheidet und wie sie sich ergänzen.

Die Kommunikation mit Ärzt:innen und Apotheken im Gesundheitswesen erfordert eine präzise Planung und den Einsatz passender Strategien. Pharmaunternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, die richtigen Kanäle auszuwählen und optimal zu kombinieren, um ihre Zielgruppen effizient zu erreichen. Während der physische Außendienst seit Jahrzehnten als unverzichtbares Instrument gilt, rücken der telefonische Außendienst und E-Mail-Marketing in einer digitalisierten Welt immer stärker in den Fokus.

Doch wie unterscheiden sich diese Ansätze, und wie können sie sinnvoll zusammenwirken? In diesem Insight beleuchten wir die Stärken und Schwächen der verschiedenen Kanäle und zeigen, wie man mit einer durchdachten Kombination die bestmöglichen Ergebnisse erzielt.

Physischer Außendienst: Der Klassiker mit persönlicher Note

Der physische Außendienst ist seit Jahrzehnten ein zentraler Bestandteil der Kundenkommunikation. Geprüfte Pharmareferent:innen besuchen Arztpraxen und Apotheken direkt vor Ort, um Produkte vorzustellen, komplexe Fragen zu beantworten und individuelle Beratung zu bieten. Dieser persönliche Kontakt schafft Vertrauen und ist besonders bei erklärungsbedürftigen oder innovativen Produkten entscheidend.
Allerdings ist der physische Außendienst auch mit Herausforderungen verbunden. Neben hohen Kosten durch Reise- und Zeitaufwand ist die Koordination von Terminen in den oft dicht gefüllten Zeitplänen der Zielgruppe nicht immer einfach. Dennoch bleibt diese Methode ein unverzichtbares Instrument, um langfristige Beziehungen aufzubauen und fachliche Diskussionen zu vertiefen.

In der Ausgabe PA 04./2024 des Branchen-Magazins PHARMAustria spricht unser Geschäftsführer Dominik Flener über die Bedeutung und den Wandel des Pharma-Außendiensts in Österreich.

Update für den Pharma-Außendienst

E-Mail-Marketing: Effizient, aber weniger persönlich

E-Mails bieten Pharmaunternehmen die Möglichkeit, schnell und kostengünstig eine große Zielgruppe zu erreichen. Ob Produktneuheiten, Forschungsergebnisse oder Veranstaltungseinladungen – die digitale Kommunikation erlaubt es, Informationen in klar strukturierter Form zu übermitteln. Zudem lassen sich Inhalte leicht personalisieren und gezielt anpassen, um den Bedürfnissen der Empfänger:innen gerecht zu werden.
Trotz ihrer Effizienz hat E-Mail-Marketing auch Schwächen. E-Mails sind weniger interaktiv, und Antworten erfolgen oft zeitverzögert. Außerdem besteht die Gefahr, dass wichtige Nachrichten im Spam-Ordner landen oder in der Flut täglicher E-Mails übersehen werden. Auch der fehlende persönliche Austausch kann in manchen Situationen als Nachteil empfunden werden.

Telefonischer Außendienst: Direkt und flexibel

Der telefonische Außendienst vereint viele Vorteile des physischen Außendienstes mit der Flexibilität digitaler Kommunikation. Er ermöglicht es, direkt mit der Zielgruppe zu interagieren, Fragen zu beantworten und schnell auf Anliegen einzugehen. Dabei entfallen die hohen Kosten und der Zeitaufwand, die mit Reisen verbunden sind.

Insbesondere für Follow-ups nach persönlichen Besuchen, die Terminvereinbarung oder die schnelle Übermittlung von Informationen ist das Telefon ein äußerst nützliches Werkzeug. Es bietet eine größere Reichweite und erlaubt eine schnelle Kontaktaufnahme, auch über geografische Grenzen hinweg. Gleichzeitig erfordert es jedoch eine sorgfältige Vorbereitung, um professionell wahrgenommen zu werden.

Ein großer Vorteil des Telefons ist die Möglichkeit, unmittelbares Feedback zu erhalten. Das ist besonders bei zeitkritischen Themen unverzichtbar. Dieses Feedback kann nicht nur zur Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen beitragen, sondern auch helfen, die Kommunikationsstrategie weiterzuentwickeln. Der telefonische Kontakt schafft eine Balance zwischen Effizienz und Persönlichkeit und ergänzt andere Kanäle ideal.

Die optimale Kombination der Kanäle

Die Wahl des richtigen Kommunikationskanals hängt von den Bedürfnissen und Präferenzen der Zielgruppe ab. In der Regel ist eine Kombination verschiedener Ansätze die effektivste Lösung. So können E-Mails genutzt werden, um Informationen vorzubereiten, während ein Telefonat die Möglichkeit bietet, auf spezifische Fragen einzugehen. Der physische Außendienst wiederum eignet sich für detaillierte Gespräche und den Aufbau einer langfristigen Beziehung.
Ein gutes Beispiel für eine integrierte Strategie wäre, E-Mails zur Ankündigung neuer Produkte oder Forschungsergebnisse einzusetzen. Anschließend kann ein Telefonat genutzt werden, um offene Fragen zu klären oder Feedback einzuholen. Der physische Außendienst rundet die Kommunikation ab, indem er tiefgehende Beratung und persönliche Interaktion ermöglicht. Die verschiedenen Kanäle ergänzen sich, anstatt in Konkurrenz zu stehen, und sorgen für eine rundum effektive Kommunikation.

Fazit: Vielfalt statt Einheitslösung

Der physische Außendienst, das E-Mail-Marketing und der telefonische Außendienst sind keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende Ansätze. Durch eine gezielte Kombination dieser Methoden können Pharmaunternehmen ihre Zielgruppen effizient erreichen, Vertrauen aufbauen und langfristige Beziehungen stärken. Entscheidend ist dabei, die Vorteile der einzelnen Kanäle zu erkennen und strategisch einzusetzen.

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